Draussen schreit ein Kind und zwischen euch herrscht Schweigen.

Wolltet ihr nicht reden?

Wolltet ihr?


Du sagst: „Wir müssen reden.“

 

Er sagt gar nichts, doch das muss er auch nicht. Du siehst ihm an, dass er gewusst hat, dass du das sagen würdest und dass er darauf gewartet hat, wie man auf einen gleisenden Orkan wartet. Eine Vorahnung, die doch nichts retten konnte.

Zu spät, dein Herz in Sicherheit zu bringen – zu spät.

 

Draussen schreit ein Kind und zwischen euch herrscht Schweigen. Wolltet ihr nicht reden? Wolltet ihr?

Du beginnst, machst weiter, er schweigt eisern, beinahe höflich.

 

Mach ihm Vorwürfe, ohne anklagend zu klingen, zeige ihm, dass du verletzt bist, ohne schwach zu wirken, sei stark, sei stark, aber vor allem – sei unschuldig.

Gestehe Fehler ein – weise aber in erster Linie auf seine Fehler hin. Zeige ihm, wer von euch beiden alles kaputt gemacht hat.

Vergiss nicht, zu erklären, wie viel dir alles bedeutet hat. Sag ihm ruhig, dass es dir den Boden unter den Füssen wegzieht.

 

Werde lauter, weil er nicht reagiert, kralle deine Hand in deine Bluse – direkt bei deinem Herzen, bei deinem Herzen.

Lass es ihn fühlen – den Schmerz.

 

Er reagiert, ganz plötzlich reagiert er und er ist laut, lauter, als du gedacht hast. Sein Gesicht ist ganz rot, doch glaub mir – er ist nicht so verletzt, wie du es bist.

 

Zeige ihm das. Zeige ihm, dass er etwas in dir zerstört hat und sei selbst ganz unschuldig.

„Es gehören zwei dazu“, mag er sagen. „Es gehören zwei dazu.“

 

Sei verletzlich, werde leiser, wenn er lauter wird. Deine Stimme wird brüchig.

Gib ihm eine letzte Wahl, obwohl du weisst, dass es längst zu spät ist.

Er wird sie ausschlagen, wird dir damit erneut wehtun – er ist schuld, er ist schuld.

 

Versuch nicht, dich zu verteidigen, denn du hast dir nichts zu Schulden kommen lassen. Hast du doch nicht, hast du doch nicht.

Lass es so lange wehtun, bis er gesteht – bis du ihn gebrochen hast – bis er alles gesteht, damit auch du verstehst: er ist schuld, er ist schuld.

 

Du sagst: „Wir müssen reden.“